Pressemitteilungen und Presseberichte über meine Kandidatur


Fragen aus Mannheim an Ulrich Seel und seine Antworten: 


Welche Rolle spielte bei Ihrer Kandidatur Egon Jüttner? Ist er auf Sie zugekommen bzw. hat Sie dazu ermutigt, sich zu bewerben?


Ulrich Seel: Für meine Kandidatur spielt Professor Jüttner nur insoweit eine Rolle, dass ich meiner Tätigkeit bei ihm das Wissen verdanke, welche Anforderungen an einen Bundestagsabgeordneten gestellt werden und welche Erwartungen Bürgerinnen und Bürger an einen Abgeordneten haben. Die Überlegung zu kandidieren, reifte in mir, als die Zahl derer zunahm, die mich auf eine Kandidatur ansprachen. Als ich Professor Jüttner von meinen Überlegungen unterrichtete, riet er mir nicht ab. Das habe ich als Ermutigung aufgefasst. 


Warum haben Sie jetzt Ihre Kandidatur öffentlich gemacht, wo doch die Findungskommission zuerst dem Kreisvorstand einen Vorschlag machen will?


Ulrich Seel: Ich habe der Presse entnommen, dass der Kreisvorstand der CDU Mannheim eine Findungskommission eingesetzt hat. Ihr konkreter Auftrag war mir nicht bekannt. Ebensowenig hatte ich Kenntnisse über ihre interne Vorgehensweise oder ihren Zeitplan. Überdie Nominierung des CDU-Kandidaten entscheiden die Parteimitglieder. Es handelt sich aber auch um eine Angelegenheit der Öffentlichkeit. Daher habe ich Findungskommission und Öffentlichkeit zeitgleich von meinen Absichten unterrichtet. Wer politische Verantwortung übernehmen möchte darf die Öffentlichkeit nicht scheuen. Darüber hinaus hat die CDU in Mannheim nach meinem Kenntnisstand etwas über 900 Mitglieder, die ich natürlich nicht alle kenne. Mein Pressestatement diente auch dazu, die Parteimitglieder frühzeitig von meinen Ansinnen zu unterrichten und sie einzubinden. 


Möchten Sie von dem Vorschlag kandidieren?


Ulrich Seel: Jeder hat das Recht zu kandidieren. Ich freue mich, wenn ich sowohl von der Findungskommission als auch vom Kreisvorstand vorgeschlagen werde. Das darf in einer demokratischen Partei aber immer nur eine Empfehlung sein. Mit meinem Angebot zur Kandidatur sollen die Mitglieder des Kreisverbandes die Möglichkeit haben, über mich als ihren Kandidaten abzustimmen. Sie sind in dieser Frage der Souverän. Würde man immer nur der Empfehlung von Gremien folgen, wären innerparteiliche Wahlen obsolet. 


Kann man sagen, dass Sie der Kandidat der vier Parteigranden sind, die sich immer wieder gegen die Mannheimer Parteispitze positionieren? 


Ulrich Seel: Ich möchte der Kandidat so vieler Mannheimer CDU-Mitglieder wie möglich sein. 



Wie stehen Sie dem Kreisvorstand und der Findungskommission gegenüber? Teilen Sie die Ansicht von Egon Jüttner, dass dort „lauter Löbel-Leute“ drinsitzen?


Ulrich Seel: Der Kreisvorstand ist ein Organ von rund 20 Mitgliedern, von denen ich manche gut, manche weniger gut und Einzelne gar nicht kenne und sie folglich auch unterschiedlich beurteile. Die Findungskommission ist ein temporäres Organ, das erst kürzlich eingesetzt wurde und über deren Tätigkeit ich mir kein Urteil erlauben kann. 


Warum ermutigen Sie Mannheimer Bürger in die CDU einzutreten? Soll dadurch ein Gegenwicht zum Bewerber der Findungskommission aufgebaut werden?


Ulrich Seel: Dafür gibt es mehrere Gründe. Wir leben im Zeitalter des Vereins- und Gemeindesterbens. Als ich vor über 20 Jahren in die CDU eingetreten bin, hatten wir in ganz Mannheim zwischen 2000 und 3000 Mitglieder. Jetzt sind es noch 900. Eingetreten bin ich in den Ortsverband Gartenstadt. Dann hießen wir eine Weile Waldhof Gartenstadt Luzenberg. Inzwischen sind noch Käfertal und Im Rott dazugekommen. Da fünf Namen aber zu viel sind, heißt der Ortsverband jetzt CDU Mannheim-Nordost. Das ist eine bedenkliche Entwicklung in recht kurzer Zeit. In Chören, Sportvereinen und Kirchengemeinden sieht es ähnlich aus. Man sollte keine Gelegenheit auslassen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. So erklärt sich mein Aufruf.  Zudem beklagen sich viele Leute immer über das Personal, das in Parteien „nach oben“ kommt. Bei uns steht nun eine wichtige Personalfrage an. Daher kann ich jeden nur ermuntern einzutreten und mitzuentscheiden. 


Warum betrieb Herr Jüttner kein Wahlkreisbüro in Mannheim? Und wie oft waren Sie während Egon Jüttner Ära wöchentlich in Mannheim?


Ulrich Seel: Diese Frage müssen sie ihm stellen. Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass wir im Zeitalter von E-Mails und Flatrates für die Bürgerinnen und Bürger Mannheims mit ihren Anliegen, Anregungen und Problemen unerreichbar waren, ganz im Gegenteil. In dieser Sache zählen Erreichbarkeit, Einsatz, Substanz. Wöchentlich war ich überhaupt nicht in Mannheim. Mein Lebens- und Arbeitsmittelpunkt war Berlin. Ich habe vielleicht im Schnitt einmal im Monat privat meine Familie besucht. Dienstlich war ich sehr selten in Mannheim. Das war nicht erforderlich. Ich habe Reden und Pressemitteilungen geschrieben, Mails und Bürgerbriefe beantwortet, Reisen vorbereitet und Ministerien, Botschaften, Verbände und die Stadtverwaltung Mannheim angeschrieben. Mit der notwendigen technischen Ausstattung spielt es eigentlich keine Rolle, ob sie das von Mannheim aus, von Berlin aus oder gar von einem dritten Ort aus machen.


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